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Mehr als 50 Jahre nach den ersten Anschlägen gegen die Naziherrschft im besetzten Frankreich und der folgenden Repressionswelle gegen die Résistance kann nicht mehr verschwiegen werden, daß Immigranten und Juden wesentlichen Anteil gerade an der Entstehung dieser Bewegung hatten. Es ist die Geschichte der FTP-MOI - so hießen die Partisaneneinheiten der Widerstandskämpfer mit den "unaussprechlichen Namen" (L. Aragon), die sich der KPF angegliedert hatten.
Diese späte und gegen viele Tabus durchgesetzte Erkenntnis fällt in eine Zeit des Umbruchs in Europa: Es formiert sich ein Kontinent, in dem rassistische Angriffe gegen Immigranten offensichtlich ihren festen Platz haben und der Antisemitismus wiederauflebt. Wir haben mit unserem Film versucht, einen der Protagonisten der MOI - Adama Rayski - mit Menschen und Örtlichkeiten im neuen Zentrum Berlins zu konfrontieren: "Polenmarkt", ehemalige Gestapozentrale, Flüchtlingsgruppen, Potsdamer- und Alexanderplatz, entstehende Regierungsgebäude, Mauerreste.
Am 20. Februar 1994 erhält in Paris ein Platz den Namen von Marcel Rayman, einer der Widerstandskämpfer, die die deutsche Wehrmacht vor ihrer Hinrichtung für das "Rote Plakat" fotografieren ließ. Das Plakat trägt die Aufschrift: "Befreier? Die Befreiung durch eine Armee von Verbrechern!" Tags darauf jährt sich die Hinrichtung der letzten Partisanen der FTP-MOI in Ivry. Sie standen keinem Erschießungskommando gegenüber, sondern wurden von einer Maschinengewehrsalve durchlöchert. Wir nehmen an der Gedenkfeier teil.
Anschließend fahren wir mit Adam Rayski nach Berlin...
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Kamera:
Tom Kaiser Ton:
Dorothee Plaß Schnitt:
Dorothee Plaß Dank an:
Adam Rayski
Simon Rajnon
Regina Skurnik
Boris Holban (C)
Filmstatt Berlin
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